Was sind Karrierepfade?
Karrierepfade sind beispielhafte Laufbahnen, die Mitarbeiter:innen in einem Unternehmen offenstehen. Ein Karrierepfad bezeichnet die Abfolge bestimmter Stationen oder Positionen, die zu einem definierten Karriereziel führen. Dabei markiert jede Position einen Entwicklungsmeilenstein im Sinne von Berufserfahrung, Fähigkeiten, Aufgaben und Anforderungen, die erfüllt werden und so den nächsten Karriereschritt auf die nächste Position ermöglichen.
Anhand von Karrierepfaden können Personalabteilung und Mitarbeiter:in gemeinsam die Laufbahnplanung vornehmen. Solche Laufbahnen oder Karrierewege können sehr individuell zugeschnitten sein. Ziel der Arbeit mit Karrierepfaden ist es, allen Mitarbeiter:innen Entwicklungsperspektiven aufzuzeigen, auch jenseits des klassischen Aufstiegs vom „Junior“ zum „Senior“ zum „Head of“ mit immer mehr Führungsverantwortung.
Oft bezeichnen Karrierepfade exemplarisch typische Karrieren, die entweder vertikal oder horizontal im Unternehmen verlaufen. Horizontal verlaufende Karrieren sind sogenannte Fachlaufbahnen, in denen die Mitarbeiter:innen sich fachlich immer weiter spezialisieren und Expert:innen werden. Vertikale Karrierewege entsprechen der Führungslaufbahn, in der Mitarbeiter:innen sich eher im Bereich der Führungsqualitäten weiterentwickeln. Daneben gibt es noch die sogenannte Projektlaufbahn, in der Mitarbeiter:innen projektbezogene Aufgaben übernehmen, die von Projekt zu Projekt unterschiedliche Kompetenzen voraussetzen können.
Wie der Begriff „Pfad“ schon nahelegt, ist der Weg ans Karriereziel nicht starr und geradlinig wie eine Schiene oder eine asphaltierte Straße – der Wechsel zwischen Fach- und Führungslaufbahn ist ebenso möglich wie das Nutzen bewusster „Umwege“, um eigene Interessen und Stärken erst noch auszuloten und den Karrierepfad anschließend anzupassen. Auslandseinsätze, Job-Rotation, Projektarbeit und Schulungen können Etappen auf dem Karrierepfad sein, ohne dass direkt ein Stellenwechsel stattfindet.
1. Individuelle Ziele fördern: Helfen Sie Ihren Mitarbeiter:innen, sich individuell passende Entwicklungsziele zu stecken. Diese sollten realistisch sein, zu einem übergeordneten Karriereziel führen, den eigenen Gehaltswünschen und Neigungen entsprechen und sowohl innerhalb Ihres Unternehmens als auch innerhalb des verfügbaren Zeit- und Fortbildungsrahmens erreichbar sein. Finden Sie gemeinsam die größte Schnittmenge zwischen Unternehmens- und Mitarbeiterzielen.
2. Persönlicher Neigung folgen: Geben Sie Ihren Mitarbeiter:innen Raum, um persönliche Neigungen zu entdecken und einen entsprechenden Weg zu wählen. Persönlichkeitstests, Feedbackgespräche, Buddy-Systeme oder Mentoring können helfen, herauszufinden, welche Aufgaben, Positionen und Arbeitsweisen zum jeweiligen Menschen passen.
3. Fokus auf übertragbare Kompetenzen: Mitarbeiter:innen mit übertragbaren Kompetenzen können nicht nur den eigenen Wunsch nach Abwechslung im Beruf erfüllen, sondern können auch auf neue Entwicklungen reagieren und sind flexibel da einsetzbar, wo sie gebraucht werden. Identifizieren Sie gezielt Kompetenzen, die Sie in allen Kernbereichen des Unternehmens brauchen, und schulen Sie Ihre Mitarbeiter:innen darin, z. B. Mitarbeiterführung, Kommunikation, technische Fähigkeiten. Ermöglichen Sie dann in verschiedenen Kontexten, solche Kompetenzen zu erwerben bzw. zu beweisen.
4. Messbare Entwicklungsziele: Definieren Sie im Rahmen Ihres Performancemanagements ganz klar, wann ein Meilenstein auf dem Karrierepfad als erreicht gilt. Das Innehaben einer Position für eine bestimmte Dauer kann nicht per se eine Qualifikation darstellen. Definieren Sie konkret, welche Leistung erwartet wird, bevor der nächste Karriereschritt erfolgen kann.
5. Karrierepfade für Ihr Unternehmen: Lassen Sie sich von anderen Unternehmen inspirieren, aber entwickeln Sie Ihre eigenen Laufbahnen für die Bedürfnisse Ihres Unternehmens und Ihrer Mitarbeiter:innen, passend zu Ihren Gegebenheiten und Zielen. Nutzen Sie vorhandene HR-Daten und den Austausch mit Ihrer Belegschaft, um Ihren Weg zu finden.