Microlearning: Definition und Bedeutung für Unternehmen 
 
Was ist Microlearning? Die auf Deutsch als Mikrolernen bezeichnete moderne Lernmethode vermittelt Informationen in kleinen Einheiten – auch Lernnuggets und Lernhappen genannt. Eine Microlearning-Einheit dauert typischerweise nur wenige Minuten und konzentriert sich meist auf ein spezifisches Lernziel oder eine bestimmte Fähigkeit.

Es gibt viele Microlearning-Beispiele: von kurzen Videos, Texten und Podcasts bis hin zu Quizfragen, Infografiken und anderen multimedialen Elementen. Die Lerninhalte sind leicht zugänglich, ansprechend und effizient und sie integrieren die Wissensvermittlung gekonnt in den Berufsalltag der Mitarbeiter:innen.

Mikrolernen ist besonders mitarbeiterfreundlich, denn die kurzen und fokussierten „Häppchen“ halten die Aufmerksamkeit und Konzentration aufrecht, vermeiden eine lernbedingte Überforderung und ermöglichen konstante Weiterbildungen, die unmittelbar in das Konzept des lebenslangen Lernens einzahlen.

Für die Personalentwicklung ist Microlearning daher geradezu prädestiniert, sodass es in vielen modernen Unternehmen bereits eine zentrale Rolle einnimmt.

So profitieren Unternehmen von Microlearning

Im unternehmerischen Kontext sind lange Schulungen und andere traditionelle Lösungen nicht mehr zeitgemäß. Stattdessen bevorzugen viele Firmen effiziente, flexible und personalisierbare Lösungen, die unmittelbar in die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter:innen einzahlen.

Microlearning kann für Unternehmen eine wertvolle Trainingsmethode sein, denn:

  • mit Lernnuggets können Mitarbeiter:innen gezielt und übersichtlich auf benötigtes Wissen zugreifen: Das gestaltet die Lernzeit effizienter und verhindert eine Informationsüberlastung;

  • Mitarbeiter:innen können in ihrer eigenen Zeit und in kurzen Abständen lernen und die Informationsaufnahme an den individuellen Zeitplan anpassen;

  • Microlearning unterstützt moderne Arbeitsmodelle, indem es flexibles Lernen ermöglicht – ob am Arbeitsplatz, zu Hause oder unterwegs.

  • durch prägnante, verständliche und sich wiederholende Lernmodule kann das Personal die Informationen leichter verinnerlichen: So gelangt das Wissen eher in den Langzeitspeicher;

  • mit Microlearning lassen sich Trainingsinhalte schnell aktualisieren und verbreiten: Dadurch können Unternehmen in einer agilen Geschäftswelt besser auf Veränderungen reagieren;

  • Unternehmen können Lerninhalte an die Bedürfnisse und das Lerntempo der Mitarbeiter:innen sowie an die eigenen Ziele anpassen und so ein gewinnbringendes kontinuierliches Lernen etablieren.

Um die Erfolge zu maximieren und möglichst effizient vorzugehen, sollten Unternehmen die Wirkung der implementierten Lernprogramme messen.

Wie lässt sich die Wirkung von Microlearning messen? 
 
Die Bewertung der Effektivität von Microlearning kann durch verschiedene Key Performance Indicators (KPIs) erfolgen. Das sind die wichtigsten:

  • Engagement: Wie viele Mitarbeiter:innen nehmen an Microlearning-Aktivitäten teil, wie lange dauert die Interaktion pro Sitzung und wie oft aktualisieren die Nutzer:innen die Inhalte?

  • Anwendbarkeit: Nutzen die Mitarbeiter:innen erworbene Fähigkeiten und Kenntnisse in der täglichen Arbeit, wie setzen sie das Gelernte im Arbeitsalltag um und wie beurteilen Vorgesetzte und Kolleg:innen die praktische Übernahme der Lerninhalte?

  • Zeitersparnis: Wie unterscheiden sich Microlearning und traditionelle Schulungsmethoden hinsichtlich vergleichbarer Lerninhalte in Bezug auf die Schulungsdauer und den Zeitaufwand für die Schulung?

  • Lernerfolg: Wie hat sich die Leistung nach der Microlearning-Teilnahme verändert und wie signifikant sind etwaige Verbesserungen spezifischer Fähigkeiten?

  • Zufriedenheit: Wie beurteilen Lernende die Qualität, Relevanz und Benutzerfreundlichkeit von Microlearning-Nuggets und wie zufrieden sind sie allgemein mit dem neuen Ansatz?

  • Nutzungstrends: Welche angebotenen Lernmaterialien liegen im Trend und sind besonders beliebt und bewährt?

  • Fehlerraten: Gibt es Schwachstellen im implementierten Microlearning und welche inhaltlichen Missverständnisse und anderen Hürden können eine effektive Umsetzung des Gelernten konkret erschweren?

  • Return on Investment (ROI): Wie ist der finanzielle Nutzen, wie verhalten sich die Kosten, um Microlearning-Inhalte zu erstellen und anzubieten, zu den gemessenen Erfolgen hinsichtlich Produktivität, Kosten für herkömmliche Schulungen und dergleichen?

Sammeln und analysieren Sie regelmäßig Daten, um bestmöglich beurteilen zu können, wie wirksam Ihr Microlearning ist und ob Anpassungen nötig sind.

Die wichtigsten Microlearning-Tools zur Erfolgsmessung 
 
Für bestmögliche Ergebnisse sollten Sie Monitoringprozesse einführen. Mit Umfragen, Fragebögen, Interviews und Fokusgruppen können Sie qualitative Daten sehr gut erfassen.

In den Tools und Plattformen, an sich können Sie Microlearning-Maßnahmen verfolgen, messen und auswerten, um die Lerninhalte ansprechender, personalisierter, relevanter zu gestalten und die Motivation der Teilnehmer:innen sowie die generelle Effektivität zu steigern:

  • Learning Management Systems (LMS): Hier gibt es meist diverse Funktionen, um Lernaktivitäten und Lernergebnisse zu überwachen.

  • Experience API (xAPI): Der offene Standard ermöglicht es, Lernaktivitäten über verschiedene Plattformen und Anwendungen hinweg zu verfolgen, indem er detaillierte Daten zum Lernen und zur Interaktion der Lernenden bereitstellt.

  • Learning Experience Platforms (LXP): Viele Plattformen punkten mit erweiterten Analysefunktionen und umfangreicher Berichterstellung, um die Wirksamkeit von Microlearning zu messen.

  • Learning Analytics: EIne Reihe von Anbietern offerieren Tools, mit denen sich Microlearning-Ergebnisse analysieren lassen.

Tools wie SurveyMonkey, Google Forms und Qualtrics das Feedback einholen und die Wahrnehmung von Microlearning ermitteln.

Analysetools wie Google Analytics und Adobe Analytics bieten sich an, um das Nutzungsverhalten auf Lernplattformen und Websites auszuwerten und dadurch Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Microlearning-Inhalten zu gewinnen.

Mikrolernen als Teil einer umfangreichen Entwicklungsstrategie 
 
Im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes können Unternehmen das Microlearning mit umfassenderen Lern- und Entwicklungsstrategien kombinieren.

Microlearning kann zum Beispiel ein Basiswissen vermitteln, um grundlegende Konzepte oder Techniken einzuführen, die in komplexeren Modulen vertieft werden, sodass sich Mitarbeiter:innen an neue Themen herantasten und ein tieferes Verständnis entwickeln können.

Lernnuggets können auch als integraler Bestandteil eines Lehrplans fungieren. Wenn Unternehmen kurze Einheiten zu bestimmten Themen in einen größeren Kurs einbetten, lockern sie das traditionelle Schulungsgerüst auf und fördern das Gesamtverständnis und idealerweise das Engagement.

Die Integration von Microlearning in breit angelegte Lernstrategien kann dazu beitragen, die Effektivität und die Lernergebnisse zu verbessern.

Nutzen Sie das transformative Potenzial von Microlearning 
 
Microlearning ist eine effektive, nutzerfreundliche, kosteneffiziente und einfach personalisierbare Methode, die herkömmliche Schulungen und Weiterbildungen durch kurze, zielgerichtete Lerninhalte ersetzen oder ergänzen kann.

Dass Mikrolernen auch in Unternehmen angekommen ist, zeigen verschiedene Microlearning-Studien.

So hat das eLearning Journal 2021 zusammen mit dem E-Learning-Anbieter you know beispielsweise ermittelt, dass fast 80 % Microlearning einsetzen (51 %) oder es planen (27,9 %) – befragt wurden mehr als 400 Menschen im Kontext der betrieblichen Aus- und Weiterbildung im deutschsprachigen Raum.

Durch verschiedene Lernanalysen mittels Fragebögen, Feedbackgesprächen, Microlearning-Tools und Analytics-Plattformen können und sollten Unternehmen den Lernerfolg kontinuierlich messen und gezielt anpassen.

Richtig angewendet können transformative Lernerfahrungen auch den Erfolg Ihres Unternehmens unterstützen. Informieren Sie sich über verschiedene Lösungen und entdecken Sie effektive Wege, um gewinnbringende Trainingsstrategien zu entwickeln und die Wirkung von Microlearning zu messen.