Blended Learning: Konzept und Bedeutung

Blended Learning, was ist das? Dabei handelt es sich um integriertes Lernen, das die traditionelle Präsenzschulung mit digitalen Lösungen kombiniert. Als modernes Lernen verknüpft Blended Learning im unternehmerischen Kontext beispielsweise die Face-to-Face-Interaktion zwischen Lehrenden und Mitarbeiter:innen, Onlinekurse, interaktive Lernmaterialien, Gruppenprojekte und das Selbststudium miteinander.

Viele setzen die Begriffe „Blended Learning“ und „hybrides Lernen“ gleich. Per Definition meint Letzteres aber die meist zeitgleiche Vermittlung identischer Informationen sowohl im Präsenzkurs als auch online – hier können sich die Teilnehmer:innen entscheiden, wie und von wo aus sie beispielsweise an einem bestimmten Kurs teilnehmen.

Blended Learning, auf Deutsch „gemischtes Lernen“, genießt in der heutigen Bildungslandschaft einen hohen Stellenwert und wird immer beliebter – das gilt auch für die moderne Personalentwicklung. Es verbessert die Flexibilität und Effizienz des Lernprozesses, baut Barrieren ab und erleichtert es den Lernenden, ihre Ziele effektiv zu erreichen.

Welche Blended-Learning-Modelle gibt es?

Es gibt verschiedene Formate von Blended Learning, die jeweils eigene Vorteile und Implementierungsprozesse haben – das sind die gängigsten:

 

1. Rotationsmodell: Die Lernenden rotieren zwischen unterschiedlichen Lernumgebungen und Aktivitäten, einschließlich Präsenzschulung und E-Learning. Diese Lernform von Blended Learning kann räumlich erfolgen, wobei die Teilnehmer:innen verschiedene physische Lernstationen nutzen. Die individualisierte Onlinerotation bietet Inhalte und Aufgaben, die sie beispielsweise in einem Learning Management System (LMS) oder auf einer Lernplattform zeitlich flexibler nutzen können.

  • Vorteile: Die Teilnehmer:innen können in ihrem eigenen Tempo und entsprechend ihrem Fortschritt lernen und sich an ihren individuellen Lernstil anpassen. Und Lehrkräfte können die Bedürfnisse Einzelner besser berücksichtigen, indem sie personalisierte Lernwege anbieten.

  • Implementierung: Identifizieren Sie die Lernziele und Inhalte, die für die Präsenz- und Onlineschulung geeignet sind. Planen Sie die Rotationen, erstellen Sie Zeitpläne und bereiten Sie Lehrkräfte darauf vor, wie sie die verschiedenen Lernaktivitäten effektiv gestalten können.

 

2. Flexibles Lernen: Eine der beliebtesten Blended-Learning-Methoden ist das flexible Modell. Es bietet den Lernenden einen autonomeren und kontrollierteren Lernprozess, denn sie können aus vielen Onlineressourcen wählen und die Präsenzschulung nutzen, um Fragen zu klären und/oder Inhalte zu vertiefen.

  • Vorteile: Lernende können sich noch individueller weiterbilden, indem sie ihren eigenen Lernweg gestalten, der ihren persönlichen Bedürfnissen entspricht. Zudem ist der Hauptteil zeit- und ortsunabhängig, weil sie immer und überall auf die Materialien zugreifen können.

  • Implementierung: Gewährleisten Sie den Zugang zu einer breiten Palette von Onlineressourcen, die den Lernzielen gerecht werden. Ermutigen Sie die Teilnehmer:innen, ihren eigenen Lernplan zu erstellen und ihre Fortschritte zu verfolgen. Stellen Sie Lehrkräfte bereit, die unterstützen und anleiten, wenn es nötig ist.

 

3. Flipped Classroom: Innerhalb von Blended Learning ist der Flipped Classroom eine besondere Variante, weil traditionelle Schulungsinhalte online verfügbar sind, während die Präsenzzeit für vertiefendes Lernen, Diskussionen und Anwendungsaufgaben bereitsteht.

  • Vorteile: Lernende können die Präsenzzeit für interaktive Aktivitäten nutzen, die das Verständnis untermauern und die Zusammenarbeit fördern. Die Onlineinhalte können sie hingegen individuell und flexibel bearbeiten.

  • Implementierung: Erstellen Sie Onlinemodule und/oder Videos, die die grundlegenden Lerninhalte abdecken. Schaffen Sie Möglichkeiten für Diskussionen, Gruppenarbeit und praktische Umsetzungen. Überwachen Sie den Fortschritt und bieten Sie individuelle Unterstützung an.

 

Es erfordert eine sorgfältige Planung und entsprechende Ressourcen, um eine effektive Blended-Learning-Weiterbildung zu realisieren.

Was zeichnet integriertes Lernen aus?

Blended Learning soll ein effektives und vielseitiges Lernerlebnis schaffen. Doch es gibt nicht nur ein Beispiel, warum sich Blended Learning lohnen kann. Das sind die wichtigsten Schlüsselkomponenten:

  • Vielfalt: Blended Learning vereint verschiedene Lernmethoden wie Face-to-Face-Schulungen, virtuelle Klassenzimmer, Onlinekurse, Videos, E-Books und interaktive Lernmodule.

  • Flexibilität: Lernende können ihren Lernprozess weitestgehend so gestalten, dass sie bestmögliche Ergebnisse erzielen – unter anderem mit selbst erstellten Zeitplänen und in eigenen Lerngeschwindigkeiten.

  • Personalisierung: Inhalte und Methoden können für eigene Lernpfade an persönliche Interessen, Bedürfnisse, Lernstile und Ziele angepasst werden, und mithilfe technologischer Lösungen können Lehrmaterialien individualisiert werden.

  • Interaktion: Interaktives Lernen fördert die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen Teilnehmer:innen und Lehrenden sowie zwischen den Lernenden selbst – beispielsweise durch Gruppenprojekte, Onlinediskussionen und kooperative Präsenzaktivitäten.

  • Feedback: Verantwortliche können den Lernfortschritt durch Onlinetests und Lernanalysen einfach und kontinuierlich bewerten und sofortige Rückmeldungen geben, um die Inhalte und Methoden zu optimieren und die Lernenden beim Erreichen ihrer individuellen Lernziele zu unterstützen.

Blended Learning bietet flexible, personalisierte Weiterbildungen, die exakt auf die Lernenden zugeschnitten sind und die Vorteile der traditionellen Schulung und digitalen Lernmethoden kombinieren.

Blended Learning: Vorteile im unternehmerischen Kontext

Als moderne Lernlösung ist integriertes Lernen bereits in vielen Unternehmen etabliert. Vor allem der flexible Ansatz ist wichtig, da Mitarbeiter:innen nicht immer zu festen Schulungszeiten an bestimmten Orten teilnehmen können. Mit dieser Zeit- und Standortunabhängigkeit geht eine erhöhte Zugänglichkeit und Inklusion einher, denn Unternehmen können verschiedene Lernkanäle für alle Mitarbeiter:innen bereitstellen – unabhängig von ihren Fähigkeiten, ihrem Hintergrund und von körperlichen Einschränkungen.

Auch die Personalisierung sorgt für eine inklusivere Umgebung, in der sich die Lernenden effektiver weiterbilden können. Durch LMS, künstliche Intelligenz und andere Technologien können Sie Ihren Angestellten basierend auf deren Wissensstand, individuellen Lernbedürfnissen und Zielen personalisierte und somit maßgeschneiderte Lernpfade bieten – beispielsweise, um fachliche Fähigkeiten, Soft Skills oder Unternehmensrichtlinien zu vermitteln.

Ein weiterer Vorteil von Blended Learning: Organisationen können dynamische Lerninhalte offerieren. Multimediaelemente wie Animationen, Simulationen, Videos und interaktive Übungen können Lerninhalte ansprechender und leichter verdaulich gestalten. Das fördert das Engagement und trägt zu einem besseren Verständnis und einer tieferen Wissensverarbeitung bei.

Durch den Einsatz von digitalen Lernressourcen, die wesentlich zum Konzept von Blended Learning gehören, können Unternehmen die Kosten für physische Materialien, Reisen und Schulungsräume reduzieren.

Darüber hinaus können Organisationen die Inhalte einfach aktualisieren und anpassen, um sie immer auf dem neuesten Stand zu halten. Solch eine moderne Personalentwicklung, die fortlaufend und aktuell ist, kann das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen erheblich fördern.

So führen Sie integriertes Lernen erfolgreich ein

Wer ein Blended-Learning-Programm gestalten und implementieren möchte, sollte sorgfältig planen und verschiedene Aspekte berücksichtigen. Das sind hilfreiche Strategien:

  1. Vorbereitung: Analysieren Sie die Bedürfnisse der Lernenden, definieren Sie, welche Fähigkeiten Sie entwickeln und welche Inhalte Sie abdecken möchten, und bestimmen Sie klare Lernziele.
  2. Lehrpläne: Erstellen Sie detaillierte Pläne für die Präsenz- und die Onlinekomponenten, in denen Sie die Inhalte, Aktivitäten, Ziele und Bewertungsmethoden für jede Lernphase festlegen.
  3. Technologie: Identifizieren Sie geeignete digitale Ressourcen, die den Lernprozess unterstützen können – beispielsweise Onlinetutorials, E-Books, interaktive Lernplattformen, LMS und Videokonferenztools.
  4. Lernaktivitäten: Entwickeln Sie vielfältige interaktive Methoden, die in der Präsenz- und in der Onlineumgebung durchführbar sind – wie virtuelle Exkursionen, Quizze, Gruppenprojekte und Diskussionsforen.

Achten Sie auch auf ein Gleichgewicht zwischen synchronen (zeitgleichen) und asynchronen (zeitversetzten) Lernerfahrungen. Für interaktive Diskussionen und Gruppenarbeiten bieten sich Livesitzungen an, die Sie gut mit Lektüren, aufgezeichneten Trainings, Onlineübungen und anderen selbstgesteuerten Blended-Learning-Konzepten ergänzen können.

Blended Learning lebt von Rückmeldungen und Evaluation. Daher empfehlen sich Feedbackmechanismen für eine kontinuierliche Optimierung – immer im Sinne der Lernziele, die unmittelbar auf die Unternehmensziele einwirken.

Moderne Personalentwicklung mit Blended Learning

Für modernes Lernen sind das transformative Potenzial und die Bedeutung von Blended Learning schon jetzt enorm – und je mehr sich hybride Modelle etablieren, desto größer werden sie.

Wenn Unternehmen heutzutage erfolgreich sein möchten, müssen sie sich an den Arbeitsmarktwandel anpassen. Dafür benötigt es auch neue Lernlösungen und Weiterbildungen, um Talente und Fachkräfte zu motivieren, zu entwickeln und zu binden.

Flexibel, individuell, innovativ, inklusiv, spannend: Das sind zeitgemäße Voraussetzungen für effektive Lernerfahrungen und für eine Kultur des kontinuierlichen Lernens. Genau hier kann Blended Learning punkten.