Unternehmen, die sich für die Zukunft aufstellen wollen, setzen zunehmend auf die Personalentwicklung. Der jährliche LinkedIn Workplace Learning Report bestätigt, dass die Personalentwicklung im Unternehmensgefüge stark an Bedeutung gewonnen hat. 64 % der Personalentwickler:innen sind sich einig: Weiterbildung ist kein Nice-to-have mehr, sondern ein absolutes Muss.
Was nach einer guten Nachricht klingt, birgt jedoch Herausforderungen: Wie sollen die strategischen Weiterbildungsmaßnahmen umgesetzt werden, die das Unternehmen benötigt?
Die Antwort klingt zunächst einfach: in Zusammenarbeit mit den Personalverantwortlichen. Sie sind im Unternehmen das Verbindungsglied zwischen Strategie und Umsetzung und damit unersetzliche Partner:innen der Personalentwickler:innen.
Glücklicherweise müssen Führungskräfte der mittleren Führungsebene heutzutage nicht mehr aufwendig davon überzeugt werden, dass Weiterbildung ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensführung ist. Ganze 93 % von ihnen bestätigten dies im Rahmen einer LinkedIn Studie im vergangenen Jahr.
Bevor effektive Weiterbildungsprogramme umgesetzt werden können, müssen Personalentwickler:innen die Bedürfnisse ihrer neuen Sparringpartner:innen verstehen: Was sind ihre Prioritäten? Mit welchen Herausforderungen werden sie konfrontiert? Inwiefern verändern sich ihre Aufgaben?
Führungskräfte effizient einsetzen
Das Tätigkeitsfeld von Führungskräften ist umfangreicher denn je. Es profitieren beide Seiten, wenn Personalentwickler:innen im Vorfeld planen, wie und wann sie mit Personalverantwortlichen zusammenarbeiten.
Unser State of the Manager Report untersucht unter anderem die prozentuale Differenz zwischen dem Einfluss von mittlerem Management und Unternehmensleitung auf die Wahrnehmung der Arbeitsbedingungen durch die Teammitglieder. Die Ergebnisse geben einen Anhaltspunkt, in welchen Bereichen die Zusammenarbeit mit Personalverantwortlichen am effektivsten ist.
Im Bereich berufliche Weiterentwicklung haben Manager:innen mit den größten Einfluss auf Mitarbeitende (+29 Prozentpunkte). Das kommt vor allem Personalentwickler:innen zugute, die groß angelegte Weiterbildungs- oder Umschulungsprogramme etablieren möchten. Weitere Bereiche sind Work-Life-Balance (+28 Prozentpunkte), die richtigen Kolleg:innen (+18 Prozentpunkte) und ein Gefühl von Zugehörigkeit (+7 Prozentpunkte). Hier können Sie ansetzen, wenn Sie die beste Strategie für die Umsetzung Ihres Weiterbildungsprogramms suchen.
Ein weiteres Argument, das Sie Personalverantwortlichen gegenüber anbringen können, ist die Tatsache, dass Weiterbildungsprogramme nicht nur der Personalentwicklung Vorteile bringen – besonders in den genannten Bereichen. Mitarbeiter:innen wollen sich weiterentwickeln. Gibt man ihnen die Chance, sich persönlich und beruflich weiterzubilden, sind sie in der Regel zufriedener und motivierter. Unseren Daten zufolge ist es 91 % der Beschäftigten sehr oder äußerst wichtig, dass ihre Vorgesetzten ihnen Raum zum Lernen und Ausprobieren geben. Mitarbeiter:innen, die das Gefühl haben, sich weiterbilden und entwickeln zu können, sind fast dreimal so motiviert wie ihre Kolleg:innen ohne diese Möglichkeit.
Personalentwickler:innen können erfolgreich mit Personalverantwortlichen zusammenarbeiten, ohne dass Weiterbildung nur ein weiterer Punkt auf deren To-do-Liste ist, indem sie allen Beteiligten bewusst machen, wie wichtig Weiterbildung ist und wie sehr ihr Erfolg von dem Einfluss abhängt, den nur Führungskräfte haben.
Gemeinsame Ziele entwickeln
Als Personalentwickler:in haben Sie in der Regel besseren Zugriff auf unternehmensweite Informationen und Insights als die meisten Führungskräfte und außerdem die strategischen Prioritäten Ihres Unternehmens im Blick. Allerdings fehlt Ihnen der Einblick, den Personalverantwortliche in den Alltag der Beschäftigten haben. Eine enge Zusammenarbeit mit Personalverantwortlichen ermöglicht strategische Maßnahmen, die tiefe Einblicke in Unternehmensinterna mit spezifischen Bedürfnissen der Beschäftigten kombinieren.
Dies kann zum Beispiel gelingen, wenn Personalentwickler:innen dem mittleren Management Daten, Insights und Ressourcen zur Verfügung stellen und es bei Strategie-Meetings unterstützen. Unsere Zahlen zeigen, dass Führungskräfte, die selbständige Entscheidungen treffen können, mit einer 3-mal höheren Wahrscheinlichkeit engagiert sind. Und engagierte Führungskräfte sind unerlässlich, wenn Weiterbildungsmaßnahmen umgesetzt werden sollen.
Zurzeit konzentrieren sich zum Beispiel viele Personalentwickler:innen auf die Kompetenzvermittlung. Unser Workplace Learning Report zeigt, dass 59 % der Personalentwickler:innen den Fokus ihrer Programme auf Weiterbildung und Umschulung legten. Ein erfolgreiches Kompetenzvermittlungsprogramm erfordert, dass Personalentwickler:innen nicht nur ihr breites Wissen über Unternehmensziele einsetzen, sondern es mit dem kombinieren, was Personalverantwortliche über die Kompetenzen, Kompetenzlücken und Bedürfnisse der Beschäftigten wissen. Auf diese Weise können sie gewährleisten, dass Weiterbildungsprogramme sowohl die Teammitglieder als Individuen als auch das Unternehmen als Ganzes voranbringen.
Personalverantwortliche richtig unterstützen
Unseren Daten zufolge stieg der Anteil der an Burnout erkrankten Führungskräfte zwischen dem ersten und dem vierten Quartal 2020 um 78 %. Das ist ein besorgniserregender Anstieg, der zeigt, dass Personalentwickler:innen zuerst Personalverantwortliche unterstützen müssen, bevor sie auf deren Unterstützung bei der Umsetzung von Weiterbildungsprogrammen zählen können.
Auch dabei kann Weiterbildung helfen. Im Jahr 2021 setzten Führungskräfte hauptsächlich auf Weiterbildungen, um die Herausforderungen der Pandemie besser handhaben zu können. Aus unserem Workplace Learning Report geht hervor, dass die Anzahl der Führungskräfte, die LinkedIn Learning nutzen, zwischen 2019 und 2020 um 102 % stieg. Die Lernzeit pro Führungskraft nahm um 49 % zu.
Das ist die ideale Gelegenheit für Personalentwickler:innen, Weiterbildungsangebote und -empfehlungen für Personalverantwortliche basierend auf deren aktuellen Bedürfnissen zu erarbeiten. Der State of the Manager Report enthält eine Liste der beliebtesten LinkedIn Learning Kurse für Führungskräfte. Mit Blick auf die Herausforderungen der letzten Zeit war die Themenauswahl wenig überraschend. Kurse zum Thema Zeitmanagement: Working from Home und Communicating about Culturally Sensitive Issues standen ganz oben auf der Liste und zeigen deutlich, welche Fragen Führungskräfte im vergangenen Jahr am meisten beschäftigt haben. Report herunterladen und vollständige Liste ansehen.
Die am häufigsten gewählten Themen sind ein Hinweis darauf, in welchen Bereichen die größten Probleme wahrgenommen werden. Und welche Kenntnisse und Fähigkeiten benötigt werden, um Teams erfolgreich durch schwierige Zeiten zu führen. Gleichzeitig ist das explosionsartig wachsende Interesse an Lernaktivitäten ein positives Signal: Menschen, die fokussiert sind, sich unterstützt fühlen und sich weiterentwickeln, sind zufriedener und erfolgreicher – in ruhigen Zeiten ebenso wie in Krisen. Weiterbildung ist eine großartige Möglichkeit, einzelne Personen, ganze Teams und Führungskräfte in unsicheren und schnelllebigen Zeiten zu unterstützen.
Laurie Moot
Marketing auf LinkedIn
Laurie Moot
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