Interne Mobilität – Best Practices für Engagement und Mitarbeiterbindung
Unternehmen, die in der heutigen Arbeitswelt erfolgreich sein wollen, müssen ihren Mitarbeiter:innen interne Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten ermöglichen. Dabei kann die Personalentwicklung eine zentrale Rolle spielen.
Der Workplace Learning Report 2023 von LinkedIn bestätigt, dass Führungskräfte weltweit bestrebt sind, Top-Positionen in ihren Unternehmen mit internen Talenten zu besetzen.
Der Report zeigt, dass Führungskräfte ein „positives Arbeitsumfeld schaffen und Motivation im Team aufrechterhalten“ sowie interne Mobilitätsprogramme erstellen wollen, „damit Mitarbeiter:innen neue Aufgaben übernehmen können“. Der Report demonstriert jedoch auch, dass die meisten Unternehmen diese Zielvorgaben nicht erreichen.
Mitarbeiterengagement zu fördern, lohnt sich: Je stärker die Verbindung zwischen Mitarbeiter:innen und ihrem Unternehmen ist, desto weniger sind sie geneigt, sich nach einer neuen Stelle umzusehen. Laut Teuila Hanson, Chief People Officer von LinkedIn, sollten sich Führungskräfte das Motto „Wechseln Sie die Karriere, nicht das Unternehmen“ zu Herzen nehmen.
Der Report geht darauf ein, warum Personalentwicklung in Zukunft zunehmend wichtig wird: Zu den fünf wirksamsten Maßnahmen, um Mitarbeiter:innen zu halten, zählen Weiterbildungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens sowie Möglichkeiten zum Kompetenzaufbau. Hier kommen interne Mobilitätsprogramme ins Spiel.
Interne Mobilität – Best Practices
Interne Mobilitätsprogramme sind ein Muss für Personalentwicklungsprofis, die hohe Bindungsquoten erzielen und Engagement fördern wollen. Doch Studien haben gezeigt, dass viele Unternehmen einem internen Mobilitätsprogramm gegenüber zwar aufgeschlossen sind, es aber noch nicht implementiert haben.
Best Practices zur Entwicklung eines erfolgreichen internen Mobilitätsprogramms:
Manager:innen und Mitarbeiter:innen schulen
Die Vorteile interner Mobilität mögen Personalentwicklungsprofis selbstverständlich erscheinen. Für viele ist dies jedoch noch ein sensibles Thema. Nehmen Sie sich Zeit, Mitarbeiter:innen und Vorgesetzte über die Vorteile eines internen Mobilitätsprogramms aufzuklären.
Mitarbeiter:innen
Der LinkedIn Learning-Kurs Navigating Internal Mobility as an Employee (auf Englisch) von Autorin und Referentin Mary Abbajay stellt eine hervorragende Ressource dar, um Mitarbeiter:innen zu vermitteln, wie sie von interner Mobilität profitieren können. „Interne Mobilität kann Ihrer Karriere enorm zugutekommen“, sagt Mary Abbajay. Der Kurs stellt Mitarbeiter:innen einen soliden Lehrplan zur Verfügung, damit sie ihre eigene interne Mobilitätsstrategie entwickeln können.
Manager:innen
Eine besonders kompetente Mitarbeiterin wäre eine perfekte Kandidatin für eine andere Stelle im Unternehmen – doch ihre Vorgesetzte befürwortet dies nicht. Wenn Manager:innen wie in diesem Beispiel interne Mobilität nicht fördern, können Personalentwicklungsprofis mithilfe von LinkedIn Studien zeigen, warum fehlende Unterstützung dazu führt, dass sich Mitarbeiter:innen extern nach neuen Stellen umsehen.
Interne Mobilität hat auch viele Vorteile für Führungskräfte. Personalentwicklungsprofis sollten interne Wechsel nicht als Verlust, sondern als Chance darstellen, um Verbündete an anderer Stelle im Unternehmen zu gewinnen.
Nicht nur auf Beförderungen Wert legen
Beförderungen sind oft das Einzige, worauf Arbeitnehmer:innen – und Personalentwicklungsprofis – im Zusammenhang von interner Mobilität Wert legen. Auch wenn ein Wechsel in einem Unternehmen nicht immer gleich einen Karrieresprung darstellt, können sich viele Vorteile daraus ergeben. Personalentwicklungsprofis sollten folgende Optionen in Betracht ziehen:
Horizontale Wechsel
Wenn jemand in eine andere Abteilung des Unternehmens wechseln möchte, kann er oft dieselbe oder eine ähnliche Rolle übernehmen. Horizontale Wechsel geben Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, andere Funktionen im Unternehmen kennenzulernen. In Verbindung mit einem Umschulungs- oder Weiterbildungsprogramm eröffnen sich dadurch möglicherweise neue Karrierechancen.
Wechsel nach unten
Manchmal reicht das Absolvieren von Kursen nicht aus. Wenn jemand daran interessiert ist, seine berufliche Laufbahn grundlegend zu ändern und völlig neue Aufgaben übernehmen möchte, kann es nötig sein, in Bezug auf die Karrierestufe einen Schritt zurückzugehen. In diesem Fall kann es wichtiger sein, erst einmal neue relevante Erfahrungen zu sammeln. Durch einen Wechsel nach unten erhalten Mitarbeiter:innen außerdem einen neuen Einblick in die Arbeitsweise ihrer Abteilungen, was für das Team sowie das Unternehmen als Ganzes von unschätzbarem Wert sein kann.
Mitarbeiter:innen, die das Gefühl haben, ihre Kompetenzen nicht sinnvoll einsetzen zu können, sehen sich 10-mal häufiger nach einer neuen Stelle um.
Weiterbildung personalisieren
Aus dem Workplace Learning Report von LinkedIn geht hervor, dass Mitarbeiter:innen vor allem deshalb motiviert sind, sich weiterzubilden, weil sie „über Branchenentwicklungen auf dem Laufenden bleiben“ möchten. Wichtig ist auch, dass „die Weiterbildung speziell auf ihre Interessen und Karriereziele zugeschnitten ist“. Personalentwicklungsprofis sollten mit Mitarbeiter:innen gemeinsam einen auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Lernplan entwickeln und dabei auch die Anforderungen des Unternehmens im Auge behalten.
Ausbildung auf Karriereziele abstimmen
Um sicherzustellen, dass Mitarbeiter:innen an ihren Lernplänen festhalten, sollte die Kursarbeit stets auf ihre spezifischen Karriereziele abgestimmt sein. Bei der Planung eines entsprechenden Lernpfads sollten Personalentwicklungsprofis darauf achten, was ihre Mitarbeiter:innen begeistert, welche beruflichen Ambitionen sie haben und welche neuen Kompetenzen sie ihren Zielen näher bringen.
Kompetenzlücken adressieren
Mitarbeiterschulungen sind weder für das Unternehmen noch für Mitarbeiter:innen sinnvoll, wenn die vermittelten Kompetenzen nicht unmittelbar dazu beitragen, aktuelle oder künftige Kompetenzlücken zu schließen. Die Personalentwicklung kann individuelle Lernpfade in Zusammenarbeit mit Mitarbeiter:innen erstellen und somit steuern, auf welche Kompetenzen sich einzelne Mitarbeiter:innen entsprechend ihrer Interessen und geschäftlichen Anforderungen konzentrieren sollten. Somit wird interne Mobilität in Zukunft einfacher und effektiver.
Ein internes Programm zur Entwicklung von Führungskräften aufstellen
Hard Skills lassen sich relativ leicht erlernen. Soft Skills wie Kommunikation und Führung sind dagegen schwieriger zu trainieren. Oft erfordern diese Kompetenzen ein eigenes Programm. 85 % der Führungskräfte beobachten eine rückläufige Leadership-Pipeline. Deshalb sollte die Personalentwicklung ein spezielles Programm entwickeln, um interne Talente zu schulen, die anstehende Vakanzen besetzen können.
Beschäftigte lernen besonders motiviert, wenn sie „über Branchenentwicklungen auf dem Laufenden bleiben können“ und „personalisierte Angebote, die auf ihre Interessen und beruflichen Ziele zugeschnitten“ sind, zur Verfügung haben.
Eine Kultur des Lernens fördern
Die Lernbereitschaft steigt, wenn Weiterbildung zu einem festen Bestandteil des Arbeitsalltags wird und nicht als „nettes Extra“ angesehen wird oder nur in weniger stressigen Zeiten stattfindet. Hier stellen wir Ihnen einige Optionen vor, mit denen Personalentwicklungsprofis eine Kultur des Lernens fördern können.
Lernen zu einem gemeinsamen Erlebnis machen
Die Mitarbeiter:innen eines Unternehmens tragen zu dessen Arbeitskultur bei. Deswegen sollten Sie gemeinsames Online-Lernen mithilfe der sozialen Tools einer E-Learning-Plattform fördern. Kolleg:innen lernen auf diese Weise, sich gegenseitig zu helfen und bleiben motiviert. Soziales Lernen führt in der Regel zu besseren Ergebnissen als isoliertes Lernen.
Nachrichten von Führungskräften
Executives spielen eine zentrale Rolle dabei, eine Kultur des Lernens in Unternehmen zu fördern. Eine kurze Videobotschaft von einem oder mehreren Mitgliedern der Führungsebene über die Bedeutung des kontinuierlichen Lernens, eigene Lernziele und die Möglichkeiten für interne Mobilität kann die Initiativen der Personalentwicklung effektiv unterstreichen.
Motivation
Zufriedenheit am Arbeitsplatz und Mobilität sind gute Voraussetzungen dafür, dass sich Arbeitnehmer:innen weiterbilden. Diese langfristigen Ziele könnten von einer unmittelbareren Lösung profitieren: Gamification. Indem sie spielerische Herausforderungen und Belohnungen in Lernprogramme einbauen, können Personalentwicklungsprofis Anreize schaffen, damit Mitarbeiter:innen schrittweise weiterlernen.
Justin Black,
Head of LinkedIn People Science
„Unternehmen haben die Möglichkeit, den Erwartungen ihrer Beschäftigten gerecht zu werden. Indem sie dies tun, bleiben sie flexibler und wettbewerbsfähiger. Wer sich zukunftssicher aufstellen möchte, sollte sich folgende Fragen stellen: Stärkt unsere Kultur die Mitarbeiterentwicklung und interne Mobilität? Gehen wir mit gutem Beispiel voran und feiern wir die gewünschten Ergebnisse? Empfinden unsere Mitarbeiter:innen ihre Arbeit als erfüllend?
Die Ergebnisse interner Mobilität messen
Kein Programm für interne Mobilität kann Bestand haben, wenn sein Wert nicht nachgewiesen werden kann. Personalentwicklungsprofis können folgende Kennzahlen messen:
Geschäftskritische Kompetenzen
Um zu verstehen, ob ein internes Mobilitätsprogramm effektiv ist (und wo es verbessert werden kann), ist es wichtig, eine unternehmensweite Kompetenzdatenbank zu erstellen. Verfolgen Sie, welche Kompetenzen das Unternehmen noch benötigt und welche bereits durch interne Weiterbildung und Umschulungen von Mitarbeiter:innen aufgebaut wurden. Anhand dieser Angaben können Personalentwicklungsprofis Effektivität nachweisen bzw. Bemühungen bei Bedarf neu ausrichten.
Mitarbeiterumfragen
Umfragen eignen sich, wenn Sie Einsichten zu einem bestimmten Thema gewinnen möchten. Mithilfe regelmäßiger Mitarbeiterbefragungen können Personalentwicklungsprofis ermitteln, was bereits funktioniert und was verbessert werden sollte. Mitarbeiterfeedback ist wichtig, um hohe Engagement Rates zu gewährleisten. Außerdem enthält es wichtige Hinweise dafür, was unternommen werden sollte, wenn das Engagement nachlässt.
Mit LinkedIn Learning können Sie Mitarbeiter:innen schulen und auf ihre nächste Aufgabe in Ihrem Unternehmen vorbereiten. Machen Sie sich mit weiteren Ressourcen zur internen Mobilität vertraut oder erkunden Sie LinkedIn Learning noch heute.
Unterstützen Sie Ihre Mitarbeiter:innen beim Erwerb von Kompetenzen, die sie unmittelbar einsetzen können.